Tag der Sachsen: Besucher testen den Alkoholrausch 11.09.2018 (07.09.18, Torgau) Gelungener Auftakt zum Tag der Sachsen: Die Landesverkehrswacht Sachsen (LVW) präsentierte sich auf der Blaulichtmeile des Torgauer Festgeländes. Mit verschiedensten Simulatoren und Aktionsgeräten begeisterte der Verein für Verkehrssicherheitsarbeit und zog tausende Besucher an. Beim größten sächsischen Volksfest gab es nicht nur Musik und gute Stimmung – sondern auch reichlich Alkohol. Weniger Unfälle durch Trunkenheit am Steuer – das ist ein wichtiges Anliegen der Landesverkehrswacht. Großes Interesse gab es am Rauschbrillenparcours: Dort konnten auch die „nüchternen“ Besucher die Wirkung von Alkohol auf Reaktion und Wahrnehmung testen. Mit einer Spezialbrille wurden verschiedene Alkoholpegel simuliert, zum Beispiel 0,8 Promille (entspricht ca. zwei Schoppen Wein): „Mir ist schwindlig, ich bin nicht mehr in der Lage, an einer Linie entlang zu gehen. Unglaublich, wer sich da noch ins Auto setzt“, fasste eine Festbesucherin ihr Erlebnis zusammen. „Bei 0,8 Promille hat der Autofahrer schon den berühmten ‚Tunnelblick‘. Was sich links und rechts auf der Straße abspielt, nimmt er überhaupt nicht mehr wahr. Das heißt, er fährt als wäre er alleine auf der Straße“, so Verkehrswachtmitglied Gisbert Bärschneider. Weiter: „Bereits im strafrechtlich legalen Bereich von 0,4 Promille beginnt dieses eingeschränkte Sehen und das falsche Einschätzen von Entfernungen. Das Risiko von Auffahrunfällen steigt enorm.“ Laut sächsischer Unfallstatistik verunglückten 2017 insgesamt 847 Menschen bei Alkoholunfällen, fast ein Zehntel weniger als letztes Jahr (936 Menschen) – und knapp fünfmal weniger als 1995 (4.170 Menschen). Einen wichtigen Anteil am Rückgang von Verkehrsunfällen insgesamt hat die LVW Sachsen in den letzten 25 Jahren ihrer Vereinstätigkeit erbracht. „Unser Ziel ist es, durch vielseitige Angebote und Projekte die Verkehrssicherheit in Sachsen weiter zu erhöhen“, so LVW-Geschäftsführer Helmut Büschke. Neben Alkohol gibt es eine noch häufigere Ursache für fehlende Konzentration am Steuer. Die wird allerdings in Deutschland nicht in der Statistik erfasst: Die Ablenkung durch moderne Technik, allen voran Smartphones und Navigationsgeräte. „Laut Studien aus Österreich ist wahrscheinlich jeder dritte tödliche Unfall durch Ablenkung des Autofahrers mitverursacht“, so Büschke. Das demonstriert die LVW mit Hilfe eines Ablenkungssimulators. Auf diesem werden alltägliche Ablenkungen, wie Anrufe tätigen, Musik abspielen oder die Navigation bedienen nachgestellt. „Wir wollen nicht mit erhobenem Zeigefinger auf dem Festgelände stehen. Wir wollen erlebbar machen, wie leicht schwere Unfälle entstehen. Aber auch, wie man sie verhindern kann. Der pädagogische Aha-Effekt ist beim Ausprobieren unserer Simulatoren und Geräten natürlich auch mit Spaß verbunden“, sagt Büschke. Weitere Geräte sind unter anderem ein Gurtschlitten zum Simulieren der Aufprallgeschwindigkeit, ein Motorrad- und Fahrradsimulator sowie verschiedene Seh- und Reaktionstests. Bis Sonntagabend freuen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverkehrswacht Sachsen sowie der Verkehrswachten Torgau und Oschatz auf interessierte Besucher.
Grundschule Kamenz erhält neue Übungsfahrräder Übergabe von 8 neuen Fahrrädern durch Herrn Siegfried Brockmann (UDV) 05.09.2018 Am Dienstag hat der Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV), Siegfried Brockmann, in Anwesenheit des 2. Stellvertretenden Oberbürgermeisters der Stadt Kamenz, Thomas Käppler, der Polizeioberrätin des Reviers Kamenz, Susann Benad-Uslaub, sowie dem Geschäftsführer der Landesverkehrswacht Sachsen Helmut Büschke, auf dem Gelände des Verkehrsgartens Kamenz acht neue Fahrräder an den Vizepräsidenten der Landesverkehrswacht Sachsen und Vorsitzenden der Kreisverkehrswacht Bautzen, Dietmar Zanke, übergeben. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) unterstützt die Jugendverkehrsschulen in Deutschland mit insgesamt 90.000 Euro für neue Fahrräder und Ersatzteilbeschaffung. Davon gehen in diesem Jahr an die Jugendverkehrsschulen im Land Sachsen 2.250 Euro. In den vergangenen 3 Jahren erhielten die sächsischen Verkehrswachten aus GDV Mitteln insgesamt 35 Fahrräder im Wert von 6.500,00 Euro. Die Kinder der Grundschule aus Kamenz, Macherstraße nahmen die Fahrräder entgegen und zeigten den Gästen und Medien, wie die praktische Radfahrausbildung durchgeführt wird. „Die Radfahrausbildung an den Grundschulen ist Teil des Lehrplans und leistet einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr“, sagte Dietmar Zanke, Vizepräsident der LVW. Verkehrssicherheit für Kinder sei ein Grundanliegen der Verkehrssicherheitsarbeit in Sachsen. Nach Ansicht von Siegfried Brockmann wirke die Arbeit mit den Kindern über den unmittelbaren Sicherheitsgewinn hinaus. „In jungen Jahren werden Einstellungen für das Leben geprägt. Hier haben wir es in der Hand, ob wir später aufmerksame und rücksichtsvolle Verkehrsteilnehmer haben“, so Brockmann. Deshalb sei hier jeder Euro und jede ehrenamtliche Stunde gut investiert. Die Landesverkehrswacht Sachsen (LVW) unterstützt auch im neuen Schuljahr die Radfahrausbildung an Grundschulen. Über 38.000 Schüler der 3. und 4. Klassen lernen die Grundlagen der Straßenverkehrsordnung. Die praktische Ausbildung erfolgt durch die Polizei in Zusammenarbeit mit den örtlichen Verkehrswachten in einer der 24 mobilen und 38 stationären Jugendverkehrsschulen. Damit übernehmen die Verkehrswachten einen wichtigen Teil der Verkehrserziehung im Freistaat Sachsen. „Wir als LVW organisieren für den theoretischen Unterricht die Ausbildungshefte und die Lernzielkontrollbögen. Die Theorie ist Bestandteil des Lehrplans der 3. Klassen. In der 4. Klasse kümmern wir uns um die Praxis. Gemeinsam mit der Polizei bilden wir aus, stellen Fahrräder, Helme, Verkehrszeichen und weitere Ausrüstungen. Das erfolgt mit mobilen und stationären Jugendverkehrsschulen“, sagte Helmut Büschke. „Durch die gute Zusammenarbeit zwischen LVW, Polizei und Schulen ist das Risiko der Schulkinder durch einen Unfall verletzt zu werden in den letzten zwanzig Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Dennoch sind im Jahr 2017 in Sachsen immer noch 438 Kinder als Radfahrer verunglückt, (1995 waren es 1.026). „Diese Zahl müssen wir weiter signifikant senken“, so Helmut Büschke.