Kinder übernehmen Verkehrsschulen in Hohenstein-Ernstthal

Foto: Innenministerium Sachsen / Sven Rogge

Feierliche Übergabe mobiler Kindergarten- und Jugendverkehrsschulen durch Innenminister Armin Schuster

Innnministerium / Sven Rogge
Foto: Innenministerium Sachsen / Sven Rogge

Um die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr zu erhöhen, übergibt Innenminister Armin Schuster heute in Anwesenheit von Oberbürgermeister Lars Kluge (Hohenstein-Ernstthal) zwei mobile Jugendverkehrsschulen und eine mobile Kindergartenverkehrsschule.

Neben der Förderung von je einer mobilen Jugendverkehrsschule in Höhe von je 50.000 € für die Gebietsverkehrswacht Chemnitzer Land und die Landesverkehrswacht Sachsen wurde in diesem Jahr auch eine Kindergartenverkehrsschule für die Verkehrswacht Sächsische Schweiz in Höhe von 35.000 € gefördert sowie die einheitliche Beschriftung der drei mobilen Verkehrsschulen in Höhe von 4.092,51 €. Die Verkehrsschulen dienen der Verbesserung der Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr. Mit den mobilen Verkehrsschulen wird die schulische Radfahrausbildung in den 4. Klassen unterstützt. Die mobile Kindergartenverkehrsschule fördert bei der vorschulischen Verkehrserziehung in den Kindergärten das spielerische Erlernen von Verkehrsregeln.

Innenminister Armin Schuster: »Es ist besonders wichtig, so zeitig wie möglich mit der Verkehrserziehung zu beginnen. Bereits in den Kindergärten werden daher mit mobilen Kindergartenverkehrsschulen die Vorschulkinder auf spielerische Art und Weise mit den wichtigen Verhaltensweisen im Straßenverkehr vertraut gemacht. Darauf aufbauend wird die praktische Radfahrausbildung der Kinder im Grundschulalter durch stationäre bzw. mobile Jugendverkehrsschulen unterstützt. Wie wichtig die Verkehrserziehung bereits in der Vorschule für die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr ist, zeigt die Entwicklung der Straßenverkehrsunfälle unter Beteiligung von Kindern. So konnte die Zahl der bei Verkehrsunfällen verunglückten Kinder von 3.038 im Jahr 1995 auf 1.277 im Jahr 2022 deutlich reduziert werden. Dennoch sind dies 1.277 Kinder zu viel. Hier dürfen wir nicht nachlassen! Ich möchte in diesem Zusammenhang insbesondere an die erwachsenen Verkehrsteilnehmer appellieren, die eine besondere Verantwortung gegenüber den »Jüngsten« tragen.«
Schuster weiter: »Die sichere und richtige Anwendung der grundlegenden Verkehrsregeln durch die Kinder trägt wesentlich zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. Ich danke den Verantwortlichen der Verkehrswachten und der Polizei, welche durch ihre Präventionsarbeit in den Kindergärten und Schulen einen wichtigen Beitrag für die Verkehrserziehung der Kinder im Freistaat Sachsen leisten.«

Andreas Nowak, Präsident der Landesverkehrswacht Sachsen: »Wir sind dem Freistaat Sachsen sehr dankbar, dass er die Anschaffungen der Verkehrsschulen mit 80% fördert. So können wir ein einheitliches Niveaubei allen Verkehrswachten landesweit sicherstellen. Die Kinder lernen auf genormten und geprüften Rädern, mit allem, was dazu gehört: Helme, Westen, Verkehrszeichen. Durch die zentrale Beschaffung wird außerdem gesichert, dass die Steuermittel effizient und einheitlich ausgegeben werden. Es ist eine bewährte Zusammenarbeit zwischen Verkehrswachten und Polizei, die wir sehr gern fortsetzen.«

Die finanzielle Unterstützung zur Einrichtung von Verkehrsschulen erfolgt im Wege der Anteils-finanzierung auf der Grundlage der Gemeinsamen Richtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und des Sächsischen Staatsministeriums des Innern über die Förderung von Maßnahmen der Verkehrserziehung und -aufklärung zur Hebung der Verkehrssicherheit.


Weitere Informationen:
Im Freistaat Sachsen bestehen derzeit 15 Kindergartenverkehrsschulen, 22 mobile Jugendverkehrsschulen sowie 44 stationäre Verkehrsübungsplätze. Ohne den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt zu sein, können die Kinder in Kindergarten- und Jugendverkehrsschulen Verkehrsregeln praktisch, realitätsnah und spielerisch erlernen. Ihnen wird dabei unter anderem das Einschätzen der jeweiligen Unfallursachen wie »Falsches Verhalten beim Überschreiten der Fahrbahn« und »Plötzliches Hervortreten hinter Sichthindernissen ohne auf den Fahrzeugverkehr zu achten« beigebracht.

Die Anzahl der bei Verkehrsunfällen verunglückten Kinder stieg im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr von 1.021 auf 1.277 (+25,1 %). Die meisten Kinder (463 )verunglückten 2022 als Radfahrer, am zweithäufigsten (424) als Mitfahrer in PKW sowie am dritthäufigsten (296) als Fußgänger, 55 Kinder verunglückten in Bussen. 2022 wurden auch 2 Kinder als Fußgänger bei Verkehrsunfällen getötet (2021: 1).